Möglichkeiten der Finanzierung einer Auslandsimmobilie

Bevor man sich ein neues Haus kauft, ein Haus bauen lässt oder eine Eigentumswohnung erwirbt - sei es im Inland oder auch im Ausland - muss stets die Frage geklärt werden, auf welcher Weise der Bau bzw. der Erwerb eigentlich finanziert werden soll. Nur der kleinste Teil aller Verbraucher kann die Kosten alleine tragen, sodass mehr als 90 Prozent aller Kauf- und Bauwilligen eine Immobilienfinanzierung durchführen müssen. Schon Jahrzehnte ist die Immobilienfinanzierung der Standard, wenn es um die Finanzierung einer Immobilie oder auch eines Grundstücks geht. In vielen Fällen entscheiden sich die zukünftigen Eigentümer für einen Immobilienkredit, wie er von den meisten Banken angeboten wird. Konkret wird meistens das Annuitätendarlehen gewählt, welches sich durch eine gleichbleibende Rate bei einem gleichzeitig sinkenden Zinsanteil auszeichnen kann. Neben dem Annuitätendarlehen stehen jedoch noch einige weitere Möglichkeiten zur Verfügung, die im Zuge der Finanzierung von Immobilien genutzt werden können. Das sind beispielsweise endfällige Darlehen, Tilgungsdarlehen, Bauspardarlehen, KfW-Darlehen oder auch Darlehen aus dem Ausland, die meistens als Fremdwährungsdarlehen bezeichnet werden.

Das Fremdwährungsdarlehen bezeichnet einen speziellen Kredit aus dem Ausland, der vorrangig zur Immobilienfinanzierung genutzt wird. Allerdings ist nicht jeder Kredit aus dem Ausland automatisch ein solcher Fremdwährungskredit, sondern nur diejenigen Darlehen werden so bezeichnet, die in einer anderen Währung als den Euro (aus Sicht eines deutschen Kreditnehmers) vergeben werden. Diese Form der Auslandsfinanzierung kann sowohl bei einem Immobilienkauf im Inland als natürlich auch beim Erwerb oder dem Bau einer Immobilie genutzt werden, der im Ausland stattfinden soll. Was aber genau spricht für oder gegen die Inanspruchnahme eines solchen Fremdwährungsdarlehens als eine Form der Auslandsfinanzierung? Charakteristisch für das Währungsdarlehen ist zunächst einmal, dass das Darlehen nicht fortlaufend getilgt wird, sondern die Tilgung erst am Ende der vereinbarten Darlehenslaufzeit vorgenommen werden muss. Man bezeichnet derartige Darlehen auch als endfällige Darlehen.

Diese Tatsache ist auch die Basis dafür, dass mit der Nutzung eines Fremdwährungsdarlehens besondere Chancen und Risiken verbunden sind, vor allem was das Währungsrisiko bzw. die Chance auf Währungsgewinne angeht. Sollte man zum Beispiel ein Fremdwährungsdarlehen in Anspruch nehmen, welches in Norwegischen Kronen ausgezahlt wird und auch wieder getilgt werden muss, so könnten dann Währungsverluste entstehen, wenn der Wert der Krone gegenüber dem Euro steigt. Fällt der Wert der Krone jedoch bis zum Tag der Darlehensfälligkeit, so kann der Kreditnehmer sich über Währungsgewinne freuen. Denn dann muss er weniger Kapital zurückzahlen, als er zuvor als Fremdwährungsdarlehen ausgezahlt bekommen hat. Nicht außer Acht lassen sollte man bei dieser Form der Finanzierung die eventuell auftretenden Gebühren. Beim Fremdwährungsdarlehen können das zum Beispiel Gebühren sein, die bei der Umrechnung der Währungen entstehen (im Beispiel Norwegische Kronen in Euro und bei der Tilgung Euro in Norwegische Kronen). Zudem kann auch noch eine Vermittlungsprovision fällig werden, denn nicht selten werden solche Fremdwährungsdarlehen über einen Kreditvermittler vermittelt.

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